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AutorenbildGitta Schwab

14 Tage Südfrankreich, Sisteron, Toulon

Aktualisiert: 24. Juli 2023

Gitta S. und Thomas K. 2023-06-11: Wir hatten jeden Tag -für ein paar Stunden- gutes Wetter…

Irgendwann ist es müßig über das Wetter zu reden. Besonders wenn es so konstant ist. Und konstant war es während der gesamten 14 Tage unserer Reise. Während Zuhause zwei Wochen lang kaum ein Tropfen Wasser den Boden erreichte, zogen wir es vor, vormittags das schöne Wetter bei wolkenfreiem Himmel zu genießen um spätestens ab 14:00 Uhr die Flucht vor den täglichen rasant aufziehenden Gewittern anzutreten. Von Portugal bis Bulgarien gab es diese unglaublich lange stabile Wetterphase von Ende April bis Mitte Juni hinein.


Noch bei keiner Langstreckentour, hatten wir so oft Glück dem Wetter zu entkommen aber auch unsere Regensachen anzuziehen, um dennoch reichlich abgespült zu werden. Am Schluss waren wir im Umziehen derart geübt, dass dies in weniger als zwei Minuten abgeschlossen war.

Die alte Frage der Anreise. Quer durch die Alpen auf schönen Straßen in drei bis fünf Tagen, oder schnell, aber etwas langweilig auf der Autobahn durch die Schweiz an einem Tag mit anschließendem Berggenuss der Länge nach? Aus organisatorischen Gründen entschied sich die größere Gruppe für den klassischen zweiten Ansatz. Ohne jegliche Stauprobleme, lediglich durch die Hitze etwas gequält erreichten wir unser Hotel Du Midi in Thônes. Der zweite Tag entschädigte für die lange Autobahnetappe. Früh gestartet und mit ordentlicher Durchschnittsgeschwindigkeit erreichten wir unser Ziel Fombeton. Durch manchen Abkürzungsschlenker, auch noch ohne ernsthafte Gefahr am zweiten Tag bereits vom aufziehenden Gewitter eingeholt zu werden.


You'll never ride alone.

Bernd (Doc.) Lemmer führte im gleichen Zeitraum seine „privat“ von ihm geführte Gruppe ins ca. 130 Luftlinien-Kilometer westlich gelegene kleine Dorf Lespine unweit des Tales der Ardeche. In der Gruppe von Bernd fuhren mit: Norbert, Franz, Dieter und Katrin aus der Schweiz.

So bot es an, auf etwa halbem Weg zwischen unseren Unterkünften ein Treffen zu einem Gruppenfoto zu arrangieren. Die Wahl fiel auf DEN Berg der franz. Radfahrer, den Mont Ventoux. Auf der Anfahrt dort hin wurden noch schnell 5 Pässe und die berühmte „Gorges de Nesque“ mitgenommen und fotografisch gewürdigt. Dennoch war man pünktlich am Treffpunkt im Gipfelbistro und vertrieb sich die Wartezeit bei einem genüsslichen Snack in lustiger Runde.


"Unser Mont" machte seinen Namen (Berg der Winde) bestens zum Programm. Pünktlich zum Gruppenfoto schlug das Wetter auf Gewittersturm um, was unseren Fotos eine natürliche Dramatik verschaffte und uns anschließend rasch das Weite suchen ließ.

Unser Entrinnen war aber nur von kurzer Dauer, denn die schwarze Wand lag genau zwischen uns und unserem Zuhause in Fombeton.


Lange Power-Touren oder kurze Schönwetter-Abschnitte?

Wofür gibt es Pläne? Um diese zu ändern! Oder gleich auf Plan-B umzuschalten und Plan-C bereit zu halten. So wurde aus der Wettersituation einfach das Beste gemacht. Touren wurden eingekürzt. Unsere Langstrecken-Vielfahrer brachen alleine auf, was deren Spass keinen Abbruch tat. Wenngleich, danach befragt, nicht mehr jedermann so recht wusste. wo man denn überhaupt hingefahren ist. So kam jeder auf seinen Geschmack und das Wetter tat das seine dazu gegen Abend alle wieder an einen Tisch ins alte Chateau zu treiben. In dem leider nicht jeden Abend ein wärmendes und bedingt trocknendes Feuer uns erwartete.

So konnten wir durch unsere Flexibilität so auch einige, wenn auch nicht alle geplanten fahrerischen, kulturellen und landschaftlichen und kulinarischen Highlights mitnehmen.


Thomas freute sich daher umso mehr, dass er wenigstens eines der Kunstwerke, des in der Region tätigen, berühmtesten Landart-Künstler der Welt, Andy Goldsworthy bestaunen konnte.

Mit Spürsinn fanden wir einen seiner sensationellen lose gelegten „Sentinelle de Alps Provence“.


Der ausgedehnte Nachhauseweg wurde trotzdem ein Rennen gegen gleich mehrere Gewitterfronten. Mittels ungeplanter Abkürzungen über engste Passsträßlein -welche aber immer noch einen reichliche -grobe- Asphaltbedeckung auswiesen- gelang der Trick, hinter das Gewitter zu kommen, um ohne nass zu werden, Fombeton gerade noch trocken zu erreichen.


Grand Canyon Du Verdon. Landschaften und Abgründe – extreme Straßen in grandioser Gegend.

Keine Frage, diese Tour rund um diese in Europa unvergleichliche Schlucht ist nicht nur eine der schönsten Touren, die unser Kontinent zu bieten hat, diese war auch das Tour-Highlight unseres Urlaubs.

Wieder ärgerten wir etwas unsere „Chateau-Chefin“, die es uns an den Tagen schweren Herzens ermöglichte früher als nach Plan zu frühstücken. Denn jede Minute des Morgens zahlte gut ein auf das Konto der trockenen Kilometer. Auch wenn es dann trotzdem wieder kam, wie es kommen musste und wir am Nachmittag unausweichlich wieder direkt in heftige Gewitter fuhren, hat sich diese Tour voll gelohnt.