Hirzinger-Tour 2025 – Von „Katzenhirn“ bis „Bergdoktor“: Vier Tage Genuss unter Freunden
- Thomas Kühefuß
- 23. Mai
- 4 Min. Lesezeit
Gitta S. & Thomas K. 18.05.2025: Wenn das Alpen-Chapter zum Hirzinger ruft, dann ist eines sicher: Es wird wieder vier Tage lang ein Fest für Motorrad, Magen und ein schönes Miteinander. Auch 2025 hielt unser traditioneller Frühsommer-Trip, was er versprach – wenn nicht sogar noch ein bisschen mehr. Mit neun begeisterten Teilnehmenden, viel Sonne im Gesicht, Kurven in den Reifen und einigen durchaus skurrilen Ortsnamen im Navi, starteten wir am Sonntag, den 11. Mai, in unser kleines großes Abenteuer.

Tag 1 – Anfahrt mit Kurvenspaß und kuriosen Ortsnamen (313 km)
Pünktlich um 9:15 Uhr traf sich unsere Gruppe auf dem Parkplatz Aral/Netto in Amtzell. Die Maschinen vollgetankt, die Stimmung gut, das Ziel klar: Der legendäre „Hirzinger“ in Söllhuben.
Unsere Presidentin Gitta übernahm an allen Tagen souverän die Führung, unterstützt vom stets zuverlässigen Schlussmann RC Thomas. Nach einem kurzen Aufwärmstück Autobahn bis Leutkirch, bogen wir ab auf das, was diese Tour ausmachen sollte: Kleine, kurvige Straßen – vorbei an Mindelheim, Buchloe und Landsberg, die wir jeweils nur streiften. Mittagsrast dann im gut gefüllten „Alten Wirt“ in Etterschlag (ein Waypoint aus Franz' Lieblings-Einkehrliste), wo Irmi und Helmut zur Gruppe hinzukamen. Das Essen war ausgezeichnet, auch wenn wir etwas länger darauf warten mussten – Muttertag eben.
Am Nachmittag fuhren wir die „nördlichsten Pässe Oberbayerns“, "Beigarten 675m" und "Graf-Aygo 647m", und gönnten uns eine kurze Einkehr im klassischen Ayinger Braustüberl. Dabei nahmen wir gerne alles an skurilen Ortsnamen mit was auf dem Weg zu finden war. Zielankunft beim Hirzinger mit nur 15 Minuten nach dem Zeitplan – gerade rechtzeitig fürs erste „Garagenbier“ im historischen Biergarten.
Der Mix aus Tradition und modernem Komfort im Gasthof beeindruckt jedes Mal aufs Neue. Der Abend in der urigen Weinstube – einem umgebauten Pferdestall – bot einen stimmungsvollen Ausklang bei kulinarischen Highlights und bester Gesellschaft.


Tag 2 – Vom Chiemgau nach Österreich: See, Vielfalt und viel Landschaft (286 km)
Der Montag führte uns durch die wunderbare Vorgebirgslandschaft des östlichen Chiemgaus bis nach Oberösterreich. Auf breiteren, aber weiterhin motorradfreundlichen Straßen ging es zum Waginger See und schließlich über die einzige Brücke nach Salzburg weit und breit. Dies bescherte uns – leider mitten hinein in den zähen Feierabendverkehr- eine unschöne Zähflussstrecke, verursacht durch zusätzliche Grenzkontrollen, die uns 45 Minuten kosteten.
Gitta reagierte schnell und flexibel, legte eine spontane Autobahnetappe ein, sodass wir rechtzeitig zum zweiten Garagenbier zurück beim Hirzinger eintrafen. Der Abend war entsprechend der längeren Vorabendgestaltung etwas ruhiger, die Stimmung ungebrochen gut – und das Essen wie immer köstlich.

Tag 3 – Kaiserwinkl, „Bergdoktor“-Tag mit Alpenpanorama und Käsereibesuch (236 km)
Der Dienstag glänzte erneut mit strahlend blauem Himmel und angenehmen Temperaturen. Die Route führte uns hinein in den Kaiserwinkl, nach Tirol und mitten in die Szenerie der Fernsehserie „Der Bergdoktor“. Zuvor standen jedoch sechs „Pässe“, bessere Wasserscheiden, auf dem Programm, von denen der höchste – der Masererpass – auf "sagenhafte" stolze 793 m kam. Auch wenn die Anstiege sehr moderat waren, belohnten uns die Ausblicke aus den Tälern auf die Alpen-Nordkette reichlich.
Nach dem Mittagessen im wunderschön gelegenen Gasthof Seisenbergklamm ging’s zum Filmdreh-Hopping: zuerst die Bergdoktor-Praxis (nur Vorbeifahrt, um die Anwohner zu schonen), dann das „Gasthaus zum Wilden Kaiser“ (in Wahrheit keines) und schließlich zur sehenswerten „Gruber-Milch“-Käserei – architektonisch ein Schmuckstück, kulinarisch ein Hochgenuss.
Ein perfekter Mix aus Motorrad und Kultur – gesund eingekehrt und glücklich auf der sonnigen Terrasse ging’s zurück über Klobenstein zum Hirzinger, wo das dritte Garagenbier auf uns wartete.
Beim "Bergdoktor" Filmkulisse und deren -schöne- Wirklichkeit
Tag 4 – Rückfahrt als würdiger Tourabschluss (241 km)
Auch die Rückfahrt am Mittwoch war keine Abreise, sondern eine weitere vollwertige Tages-Tour. Gitta legte viel Wert darauf, dass auch der letzte Tag landschaftlich reizvoll und fahrerisch interessant wurde. Nach kurzer Autobahnetappe bis Weyarn führte uns die Route über Samerberg, Holzkirchen, Bad Tölz und auf kleinen Wegen zwischen Weilheim und Peißenberg durch den Lechforst nach Schongau.
Im „Bootshaus am Lido“ gab’s eine letzte gemeinsame Mahlzeit in stylischer Beach-Umgebung, bevor sich Irmi und Helmut auf ihren Heimweg machten. Für den Rest der Gruppe ging es weiter nach Dietmannsried, wo die offizielle Tour gegen 15:45 Uhr endete. Die meisten waren noch vor 17:00 Uhr zuhause – mit einem breiten Lächeln unterm Helm.
Fazit
Ob skurrile Ortsnamen wie „Tuntenhausen“ oder „Petting“, gepflegte Straßen abseits des Mainstreams oder das bewährte Ambiente beim Hirzinger – diese Tour war wieder ein echtes Highlight. Gitta führte mit Übersicht und Herzblut, Thomas sicherte mit Überblick und Funkkontakt. Kein Teilnehmer ging verloren, keine Ampel führte zum Abreißen, kein Garagenbier wurde ausgelassen. Das Wetter war an allen vier Tagen abolut perfekt. Keine Pannen oder Sonderstopps.
Unseren Franz haben wir an allen Tagen in unseren Herzen mitfahren lassen und angestossen haben wir auf ihn, nicht nur einmal.
Die Rückmeldungen? Ausnahmslos positiv. Und so wundert es nicht, dass der Wunsch, auch in den kommenden Jahren wieder hierher zurückzukehren, einstimmig geäußert wurde. Es gibt einfach zu viele schöne Straßen – und viel zu wenig Gründe, etwas daran zu ändern.
Also: Wer beim nächsten Mal nicht dabei ist, verpasst nicht nur Ortschlieder wie „Fugging“, sondern ein Stück gelebte original Chapter-Kultur.
Mit herzlichem Gruß und Vorfreude auf die nächste Tour,
Gitta & Thomas
Mit dabei waren:
Andrea & Jürgen, Irmi & Helmut, Dieter, Norbert, Paul, Gitta & Thomas
Alpen-Chapter 2025
Tourstatistik:
Gesamt-Tourlänge 1076km, zzgl. An- und Heimfahrt Hin- und Rückfahrt: 313km und 241km , gefahrener Durchschnitt: 52km/h
Tagestour-2, Waginger See: 286km, gefahrener Durchschnitt: 48km/h
Tagestour-3, Kaiserwinkl, Bergdoktor: 236km, gefahrener Durchschnitt: 51km/h
Unsere gefahrenen Strecken:
Für unsere Sammlung skuriler Ortsnamen
Durchfahren wurden: Lachen, Katzenhirn, Pups, Tuntenhausen, Antwort, Tittmoning, Petting, Unverzug und Fugging (bis 2020 sogar "Fucking").
Bildersammlung der vier Tage
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