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Nördlingen/Fränkische Schweiz Vier Tage Freude und Schmerz (04.07.25)

Aktualisiert: 20. Juli

Gitta S.10.07.25: Mit 23 Anmeldungen auf 16 Maschinen war diese Tour die teilnehmerstärkste Mehrtagestour seit dem Bestehen des Chapters.

Die Wettervorhersage für die ersten drei Tage war perfekt, was wollen wir mehr? Schließlich wissen wir aus der Vergangenheit Gegend und Leute, im Besonderen den Hauptorganisator der Tage „Road Captain v.D“ Helmut Mareis unterstützt von seiner Frau Irmi überaus zu schätzen.

In Zusammenarbeit mit RC Thomas wurden auch die Hin- und Rückfahrt als vollwertige Tagestouren geplant und ausgeführt.

Zweiundzwanzig Teilnehmer mit 16 Mopeds unterwegs
Zweiundzwanzig Teilnehmer mit 16 Mopeds unterwegs

An zwei Treffpunkten und unserer Mittagseinkehr in der Oberen-Roggenmühle in Eybach wurden alle Mitfahrenden bei leckerem Mittagstisch zusammengeführt. Hier trafen wir auch auf unsere lieben Freunde Bettina und Tino, welche wir bei unserer Tour „120 Jahre HD in Budapest“ kennenlernen durften. Helmut ließ es sich auch nicht nehmen uns dort schon in Eybach zu begrüßen.

 

Mit präzise geplantem Timing führte uns Thomas noch zum Zuhause von Irmi und Helmut wo er den Stab an Helmut übergab und wir auf das köstlichste mit Kaffee und Kuchen verwöhnt wurden. Wie erfrischend dazu die Füße im Pool abkühlen zu können.

 

In bester Laune ging es danach gemeinsam in unserer Hotel Forellenhof in Hechlingen.

Schwubs fanden wir uns beim Garagenbier wieder, alle happy über einen wunderschönen Anfahrtstag, mit minimalem Verkehr und umso mehr unbekannten Dörfern, statt bekannter Straßen und Städte.


16 Modpeds in perfektem Versatz
16 Modpeds in perfektem Versatz

Die Gäste des Motorradhotel Hechlingen, welche aufgrund der Nähe zum bekannten „BMW-Enduropark Hechlingen“ sonst mehrheitlich aus abends ordentlich eingestaubten GS-Fahrern bestehen, waren erstaunt über unsere Gruppengröße und um wieviel fröhlicher es bei uns zuging, als an den meist deutlich bier-ernsteren BMW-Gesichtern an unzusammenhängenden Nachbartischen.

 


Als GS-Fahrer hat man vielleicht das technisch bessere Fahrzeug – was nutzt das, kaum dass man davon absteigt und einem oft nur die Gesellschaft eines einzelnen Gegenübers bleibt? Wir Harley-fahrende sind da schon ganz anders aufgestellt. Die Verschiedenheit und das Imperfekt unserer Mopeds gibt da eine ganz andere Gesprächsbasis und spassiger sind wir darüber hinaus auch noch ;-)

Andererseits, das geben wir zu, ließe sich auch bei uns viel lernen, würden wir uns einmal aufraffen und einen Tag mit einem Instruktor auf unbefestigten Wegen unsere fahrtechnischen Grenzen nach oben zu verschieben… Vielleicht schaffen wir das noch in Zukunft? Ich bleibe da mal dran.

Weite Landschaft im Ries
Weite Landschaft im Ries

Am Tag-2 stand die sportlich lange Route rund um Nürnberg und Erlangen auf dem Programm 370km mit einem Abschnitt in die fränkische Schweiz bei Pottenstein.

Tolle Straßen, flotte Fahrt, ohne die großen Zentren auch nur zu streifen das war Helmuts Ziel des Tages.

Selbstverständlich in perfekter Weise mit P-Pausen, einer Mittagseinkehr im „Landgasthaus Hubert in Rettern“ und dem obligatorischen Kaffee-Päuschen am schönen Happurger Stausee.


Das Zusammenspiel zwischen Helmut und Thomas passte perfekt, so waren einige Umleitungen und das spontane „Einfangen“ einer einmal falschfahrenden Gruppe überhaupt kein Problem.

Dank vorgezeichneter „blauen Route“ auf den GPS-Geräten klappte sogar das Zusammenführen der Gruppen synchron während der Fahrt. Die Gerätchen können schon sehr nützlich sein, allen Mitfahrenden zum Nutzen.


Am Ende waren es 356km wunderschöne Kilometer in perfekter Organisation und Durchführung. Ein wunderbarer Tourentag. Das Örtchen Pottenstein blieb trotz Durchquerung ohne Halt allen derart gut in Erinnerung, dass am Abend Klaus und Thomas beschlossen, dass dieser Ausgangsort einer Mehrtagestour in 2026 werden soll. Freu 😁

 

Der dritte Tourentag zeigte leider wieder wie schnell sich Glück zum Schmerz verändern kann. Nach unserem ersten Stopp beim ehemaligen Jagdflieger-Flugplatz Heuberg und vor der Mittagseinkehr in Nördlingen, schlug das Pech um 11:00 Uhr in Maihingen zu. Unser lieber Gastfahrer Jürgen K. wurde von seiner Maschine geschleudert und schwer verletzt, nachdem ein abbiegender junger Autofahrer unvermittelt seine ursprüngliche Fahrtrichtung wieder aufnahm und dabei in unsere Gruppe fuhr.

 

Knapp zwei Jahre nach meinem Unfall schlug das Schicksal zu und Jürgen lag am Boden ähnlich schwer verletzt wie ich seinerzeit. Glücklicherweise blieb es bei einem Verletzten und die erste Hilfe klappte reibungsfrei. Der Hubschrauber landete keine zehn Minuten später. Feuerwehr und rotes Kreuz machten einen perfekten Job. Die überaus hilfsbereiten Zeugen und sofort herbeigeeilten Nachbarn unterstützten uns am Unfallort vorbildlichst, nach besten Kräften. Ein herzliches Dankeschön dafür!


Selbstverständlich brachen wir die Tour danach ab und es ging zurück ins Hotel. Dort versuchten wir anschließend die Gedanken und Gefühle mit einer kleinen Wanderung wieder etwas zu beruhigen.


Heute, da ich das schreibe liegt Jürgen noch in der Klinik in Augsburg und wartet auf seine zweite Operation. Hoffentlich dürfen wir ihn bald nach seiner Verlegung in Ravensburg besuchen.

 


Mit dem Unfall-Dämpfer in unseren Gedanken wurde der Abend ein kürzerer und stillerer.

 

Eine anderntags etwas herausfordernde Wettervorhersage für den Rückfahrtstag spaltete die Gruppe in den größeren Teil der „Wetterflüchtlinge und Schnellheimfahrer“ und einem leider kleineren Teil der Unentwegten, welche schon wieder dem Wetter ein Schnippchen schlagen wollten – was auch gelang.

 

Mit den Gedanken bei Jürgen und festem Daumendrücken für seine anstehenden Behandlungen machten wir uns, traurig auf den Weg, Thomas nahm das Wetterradar fest in den Blick. Richtung Altmühltal, allen Wolken fuhren wir aus dem Weg und erreichten trocken das, eigentlich abgeschriebene, Ziel „Riegele Augsburg“. Wir genossen eine ausgiebige Mittagseinkehr und fuhren erst weiter als der kurze Schauer an uns vorbeigezogen war. Auf trockenen und sonnigen Sträßlein ging es nach Hause, dass die meisten von uns um 17:00 Uhr erreichten. Wenngleich die letzten Kilometer ab Leutkirch zu einem echten Rennen zwischen Moped und Gewitterwolken wurden. Keine Minute später nachdem die Mopeds wieder gut in der Garage geparkt waren, wurde es richtig feucht.

 

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Unser ganz herzlicher Dank gilt Helmut, Irmi und Thomas für deren Engagement für die wunderschönen Tage. In fester Hoffnung, dass wir nach einem zweiten Abbruch der Nördlinger-Kratertour, diese in Zukunft zusammen vollständig durchfahren werden. Dem Schwiegersohn von Irmi und Helmut, Andreas gebührt ein großes Dankeschön für dessen selbstlose Hilfe im Hintergrund des Unfalltages für seine Taxi-Dienste. Unser aller Mitgefühl gehört Jürgen für seine Schmerzen und den langen Weg der Behandlung dervor ihm liegt. Wurde er doch so schlagartig und hart vom Motorrad heruntergeholt, dass sein linkes Bein noch viel Zuwendung brauchen wird.

 

Glück und Leid, nah beieinander, aber doch noch mehr Glück, denn statt dem üblen Beinbruch, hätte es noch deutlich übler ausgehen können, auch dafür sind wir dankbar.

 

Von Herzen alles Gute Dir Jürgen !

 

Eure Gitta


Mit dabei waren 22 Teilnehmer auf 16 Maschinen

Andrea & Jürgen F., Irmi & Helmut M., Angelika & Gustl J., Anita & Karl-Heinz N., Bettina & Tino W., Birgit F. & Axel W., Petra & Michael M., Jürgen K., Dieter J., Dietmar N., Klaus R., Ralph S. Norbert K., sowie Thomas K. & Gitta S.



Tourstatistik

Über alles in Summe 1012km.

Tag-1: Anfahrt 247km. Durchschnitt: 54km/h. Tag-2: Fränkische Schweiz, 356km, Durchschnitt 57km/h. Tag-3: Mit Tourabbruch Maihingen 114km. Tag-4 (die Nicht-Flucht-Route Altmühltal, Augsburg) 295km. Durchschnitt 65 km/h


Tourenkarten:


Charakterköpfe


On The Road


Mopeds


 
 
 

1 Kommentar


Ich möchte mich an dieser Stelle bei meinen „ Helferlein 🤣 „ Gitta und Thomas für die Vorbereitung und Arbeit im Hintergrund ganz ganz herzlich bedanken 😊

Liebe Gitta - Ein toller Bericht, sehr liebevoll verfasst. Leider hat der Unfall doch einen Schatten auf die Tour geworfen und es bleibt ein ungutes Gefühl.

Liebe Grüße an Jürgen und dass die Genesung gut voran schreitet. Alles gute.

Viele Grüße an alle Teilnehmer der Tour 👋

Irmi und Helmut

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