Regatta im Bregenzer Wald (21.06.25)
- Alex Otte
- vor 4 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 2 Tagen
Alex O. 21.06.2025: „Moin, ihr Leichtmatrosen!“ Huch! Was ist denn mit meinem Babelfisch los? Hat wohl noch was vom Brathering gestern zwischen den Kiemen! „Die Fahrrinne um den Riedbergpass ist blockiert von zu vielen Badegästen, und nun könnten wir mal die Gelegenheit nutzen und das Nichtschwimmerbecken verlassen. Was meint Ihr zu einer Regatta in kabbeliger See kreuz und quer durch den Bregenzer Wald? Da können wir gleich mal nachsehen, ob sich nicht ein paar stinkige Landratten aufm Kutter versteckt haben, die dann zum Fischefüttern rauskriechen.“ Sehr ungewohnt, Dietmar auf diese Art reden zu hören. Ich muss dringend eine Spülung mit Küstennebel vornehmen, leider geht das jetzt aber nicht – wir wollen ja Mopedfahren.

Natürlich drückt sich keiner. Daniel und Josef haben nichts dagegen und auch Schreiberling Alex nicht. Jetzt müssen noch die Startplätze verteilt werden. Dietmar auf gedopter Heritage ist natürlich auf Pole gesetzt. Mopedquartett: Josefs ZX-10 Tomcat sticht Daniels R1250, und Alex stellt sich mit seiner WideGlide friedlich hinten an.
Leinen los! Vom Start weg an der Tanke Amtzell legt Dietmar flott vor. Toms Katze will gleich in Dietmars Rücklicht zwicken, und auch Daniels R1250 mit Hai-Tec-Fahrwerk ist gut bei der Musik und übrigens von hinten ein erfreulicher Anblick. Schon ist ein Kurzbesuch beim sechsten Gang erfolgt – gut, dass der nicht daheim gelassen wurde! Dietmars Verfolger sind offenbar gelangweilt: sie vertreiben sich die Zeit mit gymnastischen Übungen! Eine kleine Genugtuung für den Nachzügler auf bequemem Sitz mit lässig ausgestreckten Füßen.
Über Scheidegg erreichen wir österreichische Gewässer. Wie gut die schöne Gegend beim Aufstieg nach Doren duftet! Ob uns diese frische, würzige Luft heute innerlich etwas schöner machen kann? Hoffentlich! Dann trifft unsere Kavalkade plötzlich auf eine aus alten Mercedes bestehende Gruppe, etliche schöne SL sind dabei. Bis Krumbach wurden wir freundlich vorbeigelassen. Über Hittisau geht es weiter nach Müselbach, dann auf die 200 mit südlichem Kurs, immer die Bregenzerwaldstraße entlang.
Es ist viel los heute in den kleinen Häfen entlang unserer Fahrrinne, einige Feste werden gefeiert, wohl zu Ehren der Feuerwehren. Nach kurzem Tankstopp biegen wir rechts ab nach Damüls. Weiter geht´s über die Faschinastraße entlang nach Thüringerberg, wo wir an der Shell-Tanke Rast machen und auf Tuchfühlung mit den Eingeborenen gehen. Hinter Schnifis dreht Dietmar plötzlich hart nach Steuerbord und führt uns auf schattigen Waldstraßen über Bassig, Dünserberg bis nach Rankweil, wo wir wieder östlichen Kurs setzen. Die Abkühlung hat gutgetan.
Auf dem herrlichen Furkajoch werfen wir Anker bei Charly, es gibt Kaffee und Kuchen. Hinter uns wird der Himmel dunkel. Wir machen noch ein paar Fotos und schon geht´s weiter über Damüls bis zur 200, wo wir wieder nördlichen Kurs nehmen. Wir sind nicht lange auf der Bregenzerwaldstraße unterwegs, da hat Dietmar schon den nächsten Joker aus dem Ärmel gezogen: Kurswechsel nach Schepfau! Wir segeln über Bizau und Reute auf kleinen Straßen wieder auf die gut gefüllte Bregenzerwaldstraße.
So langsam machen sich Konditionsunterschiede bemerkbar. Toms Katze hat inzwischen weniger Biss in Richtung Dietmars Heritage und setzt auf einen Strategiewechsel. Im Kreisel Bersbuch vollzieht sie eine Wandlung zum Bobber und legt dazu auf kunstvolle Weise ihren Frontfender derart ab, dass dabei weder Josef noch uns Nachfolgenden etwas passiert. Alles im Lot aufm Boot! Die Heritage steckt die überflüssigen Teile der Katze großzügigerweise in ihren Stauraum zum Klabautermann und fröhlich geht es weiter auf gleicher Strecke wie am Morgen in Richtung Heimat. Oberstaufen ist unser Kurs. Dann biegt Dietmar noch einmal hart nach backbord ab, Richtung Sulzberg, und zeigt uns auf kleinen Straßen den Weg zum kleinsten Grenzübergang nach Deutschland, wo wir wiederum kurz rasten.

Die gemähten Wiesen duften so herrlich nach Dünger dass wir beschließen, sie noch ein wenig zu veredeln und zeigen, was in uns steckt. Möge es ein gedeihlicher Beitrag zur Entwicklung der Allgäuer Grenzregion gewesen sein!
Nun spulen wir noch die letzten Kilometer über Heimenkirch und Meckatz zurück nach Amtzell ab, und in Hannober verlässt unser Schreiberling auf der WideGlide die Flottille, um im nahen Heimathafen die Segel zu streichen. Zeit für Küstennebel und ein kühles JEVER!
Moin Moin, Euer Alex
Mit dabei waren
RC Dietmar, Josef F., Daniel B., Alex O.
Tourstatistik
Gesamtstrecke Amtzell/Amtzell: 260km
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